Sie kämpften für eine gerechtere Welt und scheiterten kläglich: Von 1524 bis 1526 zogen die Bauern in den Krieg gegen den Adel. Sie forderten mehr Rechte und eine Aufhebung der Leibeigenschaft. Der Versuch sollte in einem blutigen Fiasko enden.
Genau 500 Jahre später vereinigen sich die Bauern wieder, um ihren Unmut auf der Straße deutlich Ausdruck zu verleihen. Doch anders als im Jahre 1524 weiß das Konglomerat aus Politik, Medien und Hintergrunddenkfabriken genau, wie sie dem Aufstand entgegensteuern.
Verkürzt dargestellte Bilder einer als "Mistgabelmob" geframten Bauerndemo sorgten bereits im Vorfeld für Distanzierung des Bauernverbandes von großen Teilen der Solidaritätsbekundenden. Desweiteren stellt man die Gründe in Abrede und behauptet medial stattdessen, die Bauern hätten doch sehr gut verdient in letzter Zeit und sollten sich mal nicht so haben. Ungenügend Leckerlies gibts trotzdem von den großzügigen Ministern, die zwar keine Fehler, aber immerhin Suboptimalitäten einräumen.
Zu guter Letzt berichtet man dann über den "Aufstand" nur am Rande, denn (zum Glück für die Massenmedien) ist der Kaiser gestorben. Da kann man schon einmal die Hälfte der Tagesthemen mit dem Thema belegen, bevor man dann zum Sport übergeht.
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