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Vergiftete Diskussionskultur: Warum brannte das Auto von Professor Patzelt?

| 29.07.2017

Seit 26 Jahren besetzt Prof. Werner J. Patzelt den Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich an der TU Dresden.

Im Jahr 2015 erforschte er zusammen mit Studenten die Pegida Bewegung, insbesondere soziodemographische Daten und Motive der Teilnehmer. Mit der Veröffentlichung der gewonnen Erkenntnisse machte sich Patzelt allerdings nicht nur Freunde, sprachen sich seine Ergebnisse doch gegen die vorherrschende Meinung des politischen Mainstreams aus, es handele sich hierbei im Wesentlichen um wirtschaftlich- und systembedingt "Abgehängte". Das dies mitnichten der Fall war, bewiesen seine Studien, in welchen bei den "Pegidianern" ein Querschnitt durch die ganze Gesellschaft zu erkennen ist und die Motive wie Überfremdung, Medienpropaganda- und Lügen, wachsende Kriegsgefahr tatsächlich wichtige Beweggründe sind, auch bei Menschen mit hohem Bildungsgrad und einer persönlich guten finanziellen Situation.

Auch wenn Patzelt viele Motive und Thesen der Pegida-Teilnehmer nicht teilt, so stellen seine Studien doch in unserer heutigen wissenschaftlichen und politischen Landschaft eine Paradestück der Neutralität dar, welche einen sachlichen, fairen und offenen Diskurs über gegensätzliche Standpunkte erst möglich macht. Dieser ist leider eine Ausnahme, denn die Diskussionskultur in Deutschland hat heutzutage scheinbar nur noch ein Motto: "wer nicht für uns ist, der ist gegen uns". Dementsprechend führte Patzelts neutrales Verhalten soweit, dass er gar als Nazi verunglimpft wurde und persönliche Drohungen im Internet erschienen. In einer Nacht im März brannte nun Patzelts Auto...

Über diesen Vorfall, seine Forschungen, aber auch seine aktuellen Ansichten zur weltpolitischen Lage spricht er im Nuoviso-Talk mit Norbert Fleischer.

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