Vor Corona trat der Musiker, Schauspieler und Kabarettist Franz Esser dreißig Jahre lang mit einem vierköpfigen Ensemble auf, um das Publikum zu unterhalten. „Um politische Themen ging es dabei nicht“, sagt der 53-Jährige aus München. „Eher um Spaß an der Freude. Esser beschreibt das Programm als Musikkabarett, als eine Mischung aus Performance, Gedichten und Liedern. Das ging lange Zeit gut, bis die Maßnahmen kamen und das Ensemble aufgrund unterschiedlicher Meinung zur Corona-Politik auseinanderbrach. Esser sah sie sehr kritisch, stieß sich an den vielen Widersprüchen und den unmenschlichen Zwangsverordnungen von oben. Ihm missfiel aber auch die gesellschaftliche Entwicklung in Folge der Corona-Politik, mit der autoritärer Regierungsstil, Denunziantentum und Konformitätsdruck wieder salonfähig wurden.