Der Datenanalyst Marcel Barz hat die Rohdaten der offiziellen Stellen untersucht und wurde im August 2021 mit dem Video „Pandemie in den Rohdaten“ als Erbsenzähler bekannt.bIm Interview beschreibt Barz, welche Achterbahnfahrt er nach Veröffentlichung des Youtube-Videos erlebte und wie ihn das aus dem geordneten Leben und aus dem gefestigten Weltbild katapultierte. Ein schmerzlicher Prozess.
„Übersterblichkeit“ war ein Alarmwort in der Pandemiezeit – so wie Bergamo oder Triage. Viele Kritiker sahen nicht in 2020 aber seit Impfbeginn einen massiven Anstieg der Übersterblichkeit.
Die wenigsten Menschen haben sich jedoch näher mit dem Konzept Übersterblichkeit beschäftigt. Barz zeigt auf, dass Sterbezahlen-Vergleiche nur nach Altersanpassungen sinnvoll sind und das dieses Wissen in der Fachliteratur seit vielen Jahre bekannt ist.
Seltsamer Weise hat sich das Statistische Bundesamt im Rahmen der amtlichen Sterbestatistik aber genau für diese eine Methode entschieden, die in der wissenschaftlichen Fachliteratur seit vielen Jahren abgelehnt wird, weil sie durchgängig zu überhöhten Übersterblichkeitswerten führt. Der Fehler ist so evident, dass es nicht plausibel erscheint, dass die Verantwortlichen das nicht gewusst haben sollten. Dennoch wurde die Methode eingeführt und kommt heute, nach 3 Jahren immer noch zur Anwendung. Der Umgang der Bundesbehörde mit fundierter Kritik wirft weitere Fragen auf. Die Verantwortlichen haben sich offenbar entschieden, nicht am Narrativ zu rütteln. Antworten aus Anfrage nach IFG sind sinnlos.
Barz rät dazu, das Wort "Übersterblichkeit" aus dem Wortschatz zu verbannen, weil es die Komplexität des Phänomens in unzulässigem Ausmaß reduziert. Statt dessen rät er dazu, die Sterbezahlen grafisch so darzustellen, dass sie vergleichbar werden. Nur Äpfel kann man mit Äpfel vergleichen - nicht aber mit Birnen. Dadurch sind wir weniger Anfällig für Missverständnisse oder Manipulationsversuche.