Wladimir Solowjow ist einer der bekanntesten russischen Journalisten, der vor allem für seine tägliche politische Talkshow bekannt ist, in der es oft sehr ruppig zugeht und wenig Rücksicht auf politisch korrekte Aussagen genommen wird. Solowjow hat sich ein eigenes kleines Medienunternehmen aufgebaut, das mit „Solowjow-Live“ auch einen Stream produziert, der fast rund um die Uhr läuft. Westliche Medien bezeichnen Solowjow gerne als „Putins obersten Propagandisten“.
Selbst in Russland ist vielen nicht bekannt, dass Solowjow nicht nur ein (manchmal krawalliger) Talkmaster, sondern in erster Linie ein sehr guter Journalist ist, der hervorragende Dokus produziert. Wenn ich russischen Freunden eine seiner Dokus gezeigt habe, waren viele ganz überrascht, weil seine Dokus ganz anders sind als seine Talkshow, denn die Dokus sind fundiert, hervorragend recherchiert und belegt, dabei aber interessant und kurzweilig gemacht.
Solowjow hat vor kurzem eine Doku über den politischen Zustand der USA herausgebracht, die man so im deutschen Fernsehen nicht zu sehen bekommen würde, weil Solowjow beleuchtet, wer in den USA tatsächlich das Sagen hat und worum es im Streit zwischen den US-Demokraten und Trump tatsächlich geht: Es geht vor allem um den Kampf zwischen dem „alten Amerika“, also den Industriekonzernen, die Trump unterstützen, und dem „neuen Amerika“, also den Pharma-, IT- und Medienkonzernen, die die Demokraten unterstützen.
Oder anders gesagt: Es geht nur um Geld und Macht, aber eben nicht um irgendwelche Werte oder Demokratie oder was es sonst noch für schicke Schlagworte gibt.
Das zeigt die Doku von Solowjow sehr gut auf und dabei beleuchtet Solowjow auch das Attentat auf Trump und andere politische Attentate, für die USA nun einmal bekannt sind.