"Das Netz" ist ein faszinierender und provokanter Dokumentarfilm, der die Geschichte des Internets aus einer neuen Perspektive beleuchtet. Er zeigt, wie die Kybernetik die Moderne geprägt hat, und wie der Unabomber sich dagegen auflehnte. Zwischen 1978 und 1995 erschüttert eine Serie von Bombenanschlägen die USA. Ziele der Brief- und Rohrbomben waren Manager großer Fluggesellschaften und Wissenschaftler verschiedener Eliteuniversitäten. Den Täter tauft das FBI "Unabomber", ein Computerkürzel aus "Universitys" und "Airlines". 1995 verhaftet das FBI in der Wildnis Montanas den ehemaligen Mathematikprofessor Theodore J. Kaczynski.
Warum wird ein Mathematiker anscheinend zum Terroristen? Was verbindet diese Personen, Orte und Ideen zu einem Netz? Dieser Frage geht Filmemacher Lutz Dammbeck in seinem Film "Das Netz" nach. Die Suche nach einer Antwort führt zurück in die 40er bis 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wo sich in Wissenschaft, Kunst und Technologie die Horizonte nach allen Seiten zu öffnen scheinen. Mit Kybernetik, Multimediakunst und militärischer Forschung werden die Fundamente der Moderne neu gesetzt als Basis für heute weltweit vernetzte Maschinensysteme, die von Mathematik, Logik und binären Codes bestimmt werden. „Das Netz“ zeigt Konstrukteure, Maschinisten und Agenten dieser Systeme. Einer steigt aus, und versucht die Maschinen zu stoppen. Aber um welchen Preis?