Lange Zeit klang der Golden State wie eine Verheißung von Wohlstand, Freiheit und dem gelassenen west-coast lifestyle- der alte amerikanische Traum. Aber die Entwicklung der letzten Jahrzehnte wirkt aus der Perspektive des Mitteleuropäers irritierend. Die Sozialexperimente der progressiven Verwaltung und Administration verändern das Stadtbild und die Lebensqualität. Die Gewalt steigt, soziale Unruhen spielen sich häufig entlang ethnischer Fronten ab, eine laissez-faire- Strategie gegenüber Kleinkriminalität und homeless people lässt ganze Stadtteile der Metropolen verwahrlosen, viele Mittelklasse-Familien wandern ab. Gleichzeitig propagieren die einflussreichen Tech-Konzerne und Elite-Universitäten diese materialistische Weltsicht und entwickeln die alte Hybris des Transhumanismus immer weiter. Mit Hilfe von Hollywood und der Pop-Industrie wird dieser Trip der ganzen Welt übergestülpt. Doch kann diese faustische Vision ein Lebensmodell für uns Europäer sein? Und woher kommt eigentlich dieser übersteigerte "Craze"? Liegt es an der Geschichte des Landes mit ihrem blinden Fortschrittsglauben und des vermeintlichen Triumphes von Mensch über Natur, der zu einem entfremdeten Lebenstil führt? Oder gibt es gar einen spiritus loci, der den Wahn unterstützt? "It's the edge of the world and all of Western civilisation, And if you want these kind of dreams it's Californication."