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Roger Waters - ein Rebell wird in Deutschland zum Ausgestoßenen

| 26.04.2023

Der britische Rockmusiker Roger Waters darf in Frankfurt nicht auftreten und wird in der deutschen Öffentlichkeit zum Paria erklärt. Man wirft ihm Antisemitismus vor, eine schwere Anschuldigung hier zu Lande. Doch was ist dran an den Vorwürfen?

Waters' künstlerisches Werk setzt sich seit jeher mit der Unterdrückung und Ausbeutung des einfachen Volks durch korrupte, gierige Machtgamer auseinander. Kapitalismus, Faschismus und die Vereinsamung des modernen Menschen sind seine Themen, Waters verkörpert den anarchischen Rebellen der 70'er. Als Bandleader von Pink Floyd wurden seine Werke weltweit millionenfach gehört und verkauft. Schon damals provozierte der Musiker mit düsteren, anklagenden Texten und schockierenden Bühnenbildern und Symbolen, um sein Publikum aus der Rolle des Konsumenten zu reissen, wie alte Pink Floyd-Platten zeigen.
Seit Jahrzehnten engagiert sich Waters für politische und soziale Bewegungen und das nicht nur alibimäßig in irgendwelchen Charity-Projekten. Als Würdigung dieses Engagements durfte er Anfang dieses Jahres vor dem UN-Sicherheitsrat sprechen. Möglicherweise ist in seiner deutlichen Kritik an den Staatsführern und seinen Worten zum Ukrainekrieg der Grund zu finden, warum er ausgerechnet jetzt so hart angegangen wird.

Kann unsere harmoniesüchtige, sich ständig moralisch definierende Kinderwelt nicht mehr mit solchen kantigen Figuren umgehen? Gilt ein Grundrecht wie künstlerische Freiheit nur an Sonnentagen? Eine internationale Petition zum Fall zeigt, dass man es sich in Deutschland zu leicht macht, Kritiker der israelischen Politik pauschal Antisemitismus vorzuwerfen und auszustoßen.

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