Die Benin-Bronzen sind westafrikanische Skulpturen und Reliefs aus dem ehemaligen Königreich Benin, im heutigen Nigeria gelegen. Die Engländer zerstörten im 19. Jahrhundert dieses Reich und brachten tausende Stücke nach Europa. Einige davon fanden ihren Weg auch nach Deutschland, wo sie seitdem in verschiedenen Museen ausgestellt sind.
Nigeria fordert seit Langem die Rückgabe, nach jahrelangen Verhandlungen einigte man sich auf die Modalitäten. Mit deutscher Hilfe soll ein Museum gebaut werden, um dort die Stücke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Dezember 22 haben Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Außenministerin Annalena Baerbock die ersten zwanzig Werke bei einer feierlichen Zeremonie in Abuja an Nigeria übergeben. Doch wenige Wochen später übertrug der nigerianische Präsident die Eigentumsrechte aller Benin-Bronzen an das Familienoberhaupt der Oba, der ehemaligen Herrscherfamilie Benins.
Noch fragwürdiger wird dieser Vorgang, wenn man um den Hintergrund der Geschichte weiß, um die Herkunft der Metalle und Benins Rolle im Sklavenhandel.
Das Fiasko um die Rückgabe dieser afrikanischen Kunstschätze verdeutlicht die Probleme und Missverständnisse im Verhältnis von Deutschland/Europa zu Ländern außerhalb des westlichen Kulturkreises, wie zuletzt auch bei dem Dokumenta-Skandal sichtbar wurde.
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