Mikroorganismen übertreffen zahlen- und massenmäßig alle anderen Lebewesen bei weitem, sie stellen mit 70 Prozent den größten Anteil an lebender Materie (Biomasse) dar.
Ein erstaunlicher Fakt. Wir leben in einem Biotop, in dem wir mit unseren Sinnen noch nicht einmal die Hälfte aller Lebensformen wahrnehmen. Nun könnte man meinen, was kümmert's uns, doch sind die Wirkungen des Mikrokosmos auf unsere Welt und unser Leben riesig.
Keine der uns gewohnten Lebensformen könnte ohne Mikroben existieren. Mikroorganismen erzeugen mindestens die Hälfte des Sauerstoffs der Erde; Klima, Bodenqualität, Gesundheit, Sexualität- überall sind die kleinsten Lebewesen dabei. Selbst auf unsere Psyche und geistiges Wohlbefinden haben sie Einfluss.
Spätestens an dem Punkt stellt sich die Frage, wie weit unser bisheriges Weltbild von der Wirklichkeit abweicht. Wohin führt uns die essentiellste aller Fragen "Wer bin ich?" in diesem Zusammenhang? Gibt es überhaupt "steriles" Denken? Wo genau verläuft die Grenze zwischen dem individuellen Geist und kollektiver Schwarmintelligenz?
Muss das wechselseitige Verhältnis von Mensch und Natur neu bewertet werden, weil unsere bisherigen Vorstellungen aus einer Zeit stammen, wo man von der Wirklichkeit der Mikroben nichts wusste?
Wir stehen am Beginn einer neuen Philosophie. Das ist deshalb so bedeutsam, weil die Philosophie die Grundlage bildet für die Wissenschaft. Und aus der Wissenschaft entstehen Konzepte des Zusammenlebens, Regeln, Politk.
Kurios: Der Mikrokosmos ruft uns zu, "Think big!"